Kaum ein anderes Thema beherrscht die Diskussion in der SEO-Branche so sehr wie „Search Experience Optimization“. Doch was bedeutet das eigentlich und welche Auswirkungen hat die sogenannte SXO auf die Suchmaschinenoptimierung, so wie wir sie heute kennen? Das verrate ich dir in diesem Blogbeitrag.
Das erwartet dich in diesem Beitrag:
Was bedeutet Search Experience Optimization (SXO)?
„Search Experience Optimization“ geht über das klassische SEO hinaus und wird als dessen Weiterentwicklung betrachtet. So stehen bei der sogenannten SXO die Nutzerfahrung und die Suchintention noch stärker im Mittelpunkt.
Im Gegensatz zu klassischen SEO-Strategien, die primär die Optimierung für Suchmaschinen verfolgen, zielt die „Search Experience Optimization“ darauf ab, die Bedürfnisse der Nutzer zu befriedigen. Suchmaschinen wie Google wiederum bevorzugen Websites, welche die Suchintention erfüllen und Nutzern ein herausragendes Benutzererlebnis bieten.
Die Hauptaufgabe von SXO besteht also darin, die Sucherfahrung zu verbessern und Nutzer dazu zu bewegen, einer bestimmten Website den Vorzug zu geben. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass sowohl Suchmaschinen als auch Nutzer die besten Ergebnisse erhalten.
Kurzum: Search Experience Optimization verbindet sowohl Ansätze von Search Engine Optimization (SEO) als auch die der User Experience (UX) und der Conversion Rate Optimierung (CRO) – für ein besseres Gesamtergebnis und eine größere Kundenzufriedenheit.

Search Experience Optimization (SXO) vereint Ansätze von SEO, UX und CRO.
Somit setzt SXO auf ein tiefgreifendes Verständnis der Nutzerbedürfnisse und die Bereitschaft, auf diese einzugehen. Technisches Know-how allein reicht dabei nicht aus. Denn die SXO zeichnet sich vor allem durch eine strategische Ausrichtung aus, in deren Mittelpunkt die Verbesserung des Sucherlebnisses steht – und das vom ersten Kontaktpunkt an.
Damit beinhaltet sie sowohl analytische als auch praktische Maßnahmen wie das Verstehen der Nutzerabsicht (User Intent), die Erstellung ansprechender SERP-Einträge, technische Anpassungen, Optimierung von Inhalten und der User Experience (UX) sowie die Erfolgsmessung mithilfe von relevanten KPIs.
Vom SuchERGEBNIS zum SuchERLEBNIS
Die Suchmaschinenalgorithmen ändern sich ständig und berücksichtigen zunehmend Kriterien, die über die klassischen Ranking-Faktoren hinausgehen. Der Fokus verschiebt sich zunehmend in Richtung Nutzererfahrung und User Experience. Dabei analysieren die Suchmaschinen das Suchverhalten der Nutzer, um die Sucherfahrung (Search Experience) besser verstehen zu können. Da sie die Bedürfnisse der Nutzer immer besser erkennen und ihre Ergebnisse darauf ausrichten, gewinnt die Search Experience Optimization (SXO) immer mehr an Bedeutung.
Deshalb ist die Sichtbarkeit längst nicht mehr das einzige Kriterium, worauf es zu optimieren lohnt. Viel wichtiger ist es, qualifizierten Traffic aufzubauen, der auf eine bestimmte Handlung abzielt (Stichwort: „Conversion“).
Der Hauptfokus im E-Commerce liegt darauf, die Anzahl der Käufe und dadurch den Umsatz zu steigern.
Dies kann jedoch nur durch eine ganzheitliche Betrachtung der Suchmaschinenoptimierung, der Nutzererfahrung und der Conversion-Optimierung gelingen.
Denn die Search Experience Optimization deckt den gesamten Suchprozess ab – angefangen bei der Eingabe des Suchbegriffs bis hin zur Interaktion mit der Website. So reicht es längst nicht mehr aus, eine Top-Platzierung in den Suchergebnissen zu haben. Mindestens ebenso wichtig ist es, Nutzer nach dem Klick auf der Website zu halten und zu einer bestimmten Handlung (einem Kauf) zu animieren.

Die Vorteile der Search Experience Optimization auf einen Blick.
Der Erfolg einer Website beruht auf der Integration von SEO, UX und CRO in eine umfassende SXO-Strategie. Dies hilft Unternehmen, nicht nur dabei sichtbar zu sein, sondern auch relevante und ansprechende Nutzererlebnisse zu schaffen, welche die Bindung und Conversion-Raten verbessern. Denn schlieĂźlich zielen Unternehmen darauf ab, mehr Umsatz oder Leads aus ihren Online-Marketing-MaĂźnahmen zu generieren. Sichtbarkeit allein reicht jedenfalls bei Weitem nicht aus.
Googles Umgang mit dem Thema „User Experience“
Obwohl sich Google in der Regel bedeckt hält, wenn es um Details zu seinen Algorithmen geht, zeigen die unternehmenseigenen Grundsätze, wie wichtig die Themen „Nutzererfahrung“ und „Nutzerfreundlichkeit“ sind. Dort heißt es: „Unsere Nutzerinnen und Nutzer stehen an erster Stelle, alles Weitere folgt von selbst.“
Was eine benutzerfreundliche Website ausmacht, erörtert Google noch in seinen UX Playbooks. Im Fokus steht eine nahtlose User Experience, wie die folgende Grafik aus dem UX Playbook for Retail zeigt.

Googles Darstellung einer nahtlosen Benutzererfahrung entlang des Funnels. (Quelle: Google UX Playbook for Retail)
Besonders wertvoll sind auch die zahlreichen Best Practices, die Online-Händlern eine praktische Hilfestellung für die Search Experience Optimization geben sollen.
Auch wenn diese durchaus als Blaupause verstanden werden könnten, weist Google ausdrücklich darauf hin, dass es sich hierbei lediglich um Handlungsempfehlungen handelt, nicht jedoch um pauschale Lösungen. Denn die UX hängt von vielen verschiedenen Aspekten ab.
Wie könnte Google die Search Experience messen?
Nutzersignale sind der SchlĂĽssel zu einem guten Google-Ranking. Welche von ihnen wirklich relevant sind und wie diese gemessen werden, verrate ich dir im Folgenden.
Short Click
Ein „Short Click“ liegt immer dann vor, wenn ein Nutzer eine Website in den SERPs anklickt und diese sofort wieder verlässt, um zu den Suchergebnissen zurückzukehren. Im nächsten Schritt passiert Folgendes: Entweder präzisiert der User seine Suchanfrage oder entscheidet sich für ein anderes Suchergebnis. Dies ist ein Hinweis darauf, dass der User auf deiner Website nicht fündig geworden ist.
Long Click
Dem gegenüber steht der „Long Click“. Hierbei bleibt der Nutzer auf deiner Website, weil deine Inhalte seine Suchintention vollständig abdecken. In einem solchen Fall erhält Google positive Nutzersignale und stuft deinen Content als relevant und hochwertig ein.
Click-Trough-Rate (CTR)
Die Click-Through-Rate (kurz: CTR) in den organischen Suchergebnissen gibt den Prozentsatz der Klicks im Verhältnis zu den Impressionen an. Ein Suchergebnis zählt als Impression, wenn es bei einer Suche nach einem Begriff, den der Nutzer eingegeben hat, angezeigt wird. Die Klickrate (CTR) verbessert sich also mit jedem Klick auf dein Suchergebnis.
Ein Beispiel:
Erhält ein Suchergebnis 75 Klicks bei 2.000 Impressionen, entspricht dies eine Click-Through-Rate von 3,75 Prozent.
Dieser Berechnung liegt die folgende Formel zugrunde:
CTR in Prozent = (Anzahl der Klicks/Anzahl der Impressionen) x 100
Der Rechenweg fĂĽr das oben genannte Beispiel lautet dann wie folgt:
75 Klicks/2000 Impressionen x 100 = 3,75 Prozent
Verweildauer
Bei der Verweildauer wird die Zeit gemessen, die Nutzer durchschnittlich auf deiner Website verbringen – vom Seitenaufruf bis zum Verlassen der Website. Grundsätzlich gilt: Je länger die Verweildauer, desto wahrscheinlicher ist es, dass Nutzer genau das gefunden haben, wonach sie suchten. Und das wiederum spricht sowohl für die Qualität deiner Inhalte als auch für eine gute technische Umsetzung deiner Website.
Obwohl die sogenannte Average Time on Site als Kriterium zur Qualitätsbewertung einer Website herangezogen wird, ist weiterhin unklar, ob und wie stark sich die Verweildauer auf das Ranking auswirkt. Denn Google zufolge fließen keine Daten aus Google Analytics in die Ranking-Algorithmen ein.
Bounce Rate und Bounce-to-SERP-Rate (Absprungrate zurĂĽck zur Suchergebnisseite)
Genau wie die Click-Through-Rate (CTA) wird auch die Bounce Rate (Absprungrate) in Prozent dargestellt. In Google Analytics setzt sich die Absprungrate aus den Sitzungen mit einem einzelnen Seitenaufruf geteilt durch die Anzahl aller Sitzungen. Dieser Wert wird anschlieĂźend mit 100 multipliziert.
Die Bounce Rate berechnest du wie folgt:
Besucher ohne Aktion/Anzahl aller Besuche x 100 = Bounce Rate in Prozent
Beispiel:
Nehmen wir einmal an, dass dein Online-Shop insgesamt 500 Besucher verzeichnet. 50 von ihnen rufen eine einzelne Seite auf, ohne eine Handlung auszufĂĽhren. Multipliziert mit 100 ergibt sich daraus eine Absprungrate von 10 Prozent.
Bei der Bewertung der Sucherfahrung kommt es vielmehr auf die Bounce-to-SERP-Rate an – und dies besonders im Vergleich zu Konkurrenzseiten. Denn Google kann diese auch ohne Daten aus Google Analytics messen.
Kehrt ein Nutzer nach dem Anklicken eines organischen Suchergebnisses sofort wieder zur Suchergebnisseite zurĂĽck, dann scheint die betreffende Seite seine Erwartungen nicht erfĂĽllt zu haben.
Ist die eigene Bounce-to-SERP-Rate deutlich höher als die der Konkurrenz, dann besteht dringender Handlungsbedarf. Denn Google deutet dies so, dass die Website weder inhaltlich noch optisch überzeugt und somit von minderer Qualität ist.
Spezifische Inhalte zum Google Leak (User Signals und NavBoost)
Durch das neueste Google Leak gelangen entscheidende Insights ĂĽber die Rolle von User Signals und dem Konzept des NavBoost im Ranking-Prozess von Websites.
Ihnen zufolge analysiert Google offenbar intensiv, wie Nutzer mit Suchergebnissen interagieren und unterteilt diese Interaktionen in drei Typen, als da sind: „Bad Clicks“, „Good Clicks“ und „Last Longest Clicks“.
Was diese im Einzelnen bedeuten, erfährst du im Folgenden:
Bad Clicks: Diese treten immer dann auf, wenn Nutzer bereits nach kurzer Zeit von einer Website zurück zu den Suchergebnissen navigieren. Dies wiederum deutet daraufhin, dass ihre Erwartungen nicht erfüllt worden sind. Damit sind „Bad Clicks“ und „Short Clicks“ gleichzusetzen.
Good Clicks: Diese entstehen immer dann, wenn Nutzer länger auf einer Seite verweilen, was positive Rückschlüsse auf die Qualität deines Contents erlaubt.
Last Longest Clicks: Sie zeigen an, dass die Suche des Nutzers erfolgreich verlief und deshalb abgeschlossen wurde, ohne dass er zur Ergebnisliste zurĂĽckkehren musste.
Ein weiterer interessanter Aspekt des Leaks ist die Nutzung von Chrome-Daten zur Analyse von Views. So ermittelt Google, welche URLs in seinem Browser häufig aufgerufen werden, und das unabhängig von den spezifischen Suchanfragen der Nutzer. Diese Chrome Views gelten wiederum als starke Indikatoren für die Relevanz und Qualität einer Seite.
Kurzum: Je mehr Views eine Seite generiert, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie im Ranking aufsteigt, da Google diese Seiten als wertvoll fĂĽr die Nutzer erachtet.
Neu ist auch das Konzept des NavBoost. Dieses beschreibt, wie Navigationssignale die Sichtbarkeit einer Seite beeinflussen können.
Kurz zusammengefasst: Interagieren Nutzer aktiv mit einer Website, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass sie diese als nĂĽtzlich empfinden, was wiederum von Google positiv bewertet wird.
Die Erkenntnisse aus dem Leak verdeutlichen somit, dass positive User Signals einen entscheidenden Einfluss auf das Ranking haben.
WeiterfĂĽhrende Informationen zum Thema „NavBoost“ erhältst du unter: An Anonymous Source Shared Thousands of Leaked Google Search API Documents with Me; Everyone in SEO Should See Them – SparkToro.

Michael Möller – SEO Consultant
Search Engine Optimization: eine Schritt-fĂĽr-Schritt-Anleitung
Du möchtest die Sucherfahrung auf deiner Website verbessern? Dann solltest du die Optimierung stets ganzheitlich betrachten. Umso wichtiger ist es, dass du die gesamte Journey eines Benutzers immer im Blick behältst. Denn User nutzen die organische Suche als Einstieg in deine Website.
Eine erfolgreiche SXO-Strategie setzt sich daher aus folgenden Schritten zusammen:
- Erkennen des User Intent
- Snippetoptimierung
- Design und Optimierung deines Contents
- UX-Optimierung
- Ladezeiten und Core Web Vitals
Jeder einzelne Schritt trägt dazu bei, dass Besucher deine Website positiv wahrnehmen und erleben.
Für die erfolgreiche Umsetzung einer SXO-Strategie sind daher sowohl fundierte Kenntnisse der Suchmaschinenoptimierung als auch Expertise und Erfahrung in den Bereichen „Content-Erstellung“, „UX/UI“ und „Conversion-Rate-Optimierung“ notwendig.
Schritt 1: User Intent identifizieren
Der Begriff „User Intent“ bezeichnet die Absicht hinter einer bestimmten Suchanfrage. Mithilfe der Keyword-Analyse lassen sich die Bedürfnisse der Nutzer am besten erkennen, wodurch zielgerichtete und passende Inhalte entwickelt werden können. Darüber hinaus lohnt sich auch der Blick auf den Content der Konkurrenz. Welche Inhalte ranken am besten und warum? Wer Antworten auf beide Fragen findet, der kommt hinsichtlich Search Experience Optimization einen entscheidenden Schritt weiter.
Denn nur dann, wenn die Absicht des Nutzers klar für dich nachvollziehbar ist, kannst du davon ausgehen, dass deine Inhalte auch für ihn relevant und hilfreich sind. Gut informierte Nutzer wiederum sind schneller zufriedenzustellen und weisen eine deutlich höhere Kaufbereitschaft auf als schlecht informierte User.
Zur Identifikation des User Intent kommen verschiedene Techniken und Werkzeuge zum Einsatz. Dazu zählt die Analyse der Suchanfragen genauso wie die Untersuchung des Nutzerverhaltens sowie die Nutzung von Keyword-Recherche-Tools.
Auch das direkte Nutzerfeedback hilft dir dabei, die BedĂĽrfnisse und WĂĽnsche deiner Zielgruppe besser zu kennen und zu verstehen. An dieser Stelle kann das eigene UnterstĂĽtzungsteam wertvolle Dienste leisten.
DarĂĽber hinaus ist es wichtig, die unterschiedlichen Arten von Suchintentionen genau zu betrachten: Wann handelt es sich um informationale und wann um transaktionale oder navigationale Intentionen?
Nur wer diese klar voneinander unterscheidet, schafft es, Inhalte zu erstellen, die gezielt zur jeweiligen Suchabsicht passen.
Nehmen wir also an, dass jemand eine klassische W-Frage wie “Was bedeutet SXO?“ in die Suchleiste eingibt. In diesem Fall sucht der Nutzer nach einer Begriffsdefinition und möglicherweise einer anschaulichen Erklärung. Die Suchintention ist daher ganz eindeutig informationsorientiert bzw. informational. Eine gute Möglichkeit, eine solche Suchanfrage zu bedienen, ist es, einen ausführlichen Blogbeitrag zu diesem Thema zu verfassen und dort alle damit verbundenen Fragen aufzugreifen.
Eine transaktionale Suchanfrage wie „SEO Agentur Lingen“ lässt sich am besten mithilfe einer optimierten Landingpage mit einer klaren Benutzerführung einschließlich eines Call-to-Action (CTA) bedienen.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Content-Performace kontinuierlich zu überwachen und zu analysieren, um den User Intent auch weiterhin bestmöglich zu befriedigen. Überprüfe hierfür vor allem Metriken wie die Verweildauer, die Absprungrate sowie die Conversion-Rate.
Denn nur durch die konstante Optimierung und Anpassung der Inhalte lässt sich die User Experience nachhaltig verbessern und die Performance der jeweiligen Website signifikant steigern.
Schritt 2: Den Einstieg auf der Suchergebnisseite optimieren
Für mehr Traffic auf deiner Website benötigst du gute Platzierungen in den SERPs. Je weiter oben deine Webpräsenz erscheint, desto höher ist die Klickrate, sprich desto mehr Besucher gelangen auf deine Website.
Das sogenannte Snippet bildet dabei den ersten Kontaktpunkt zwischen Nutzern und deiner Website. Ein typisches Suchergebnis setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:
- Website-Name/Brand
- Favicon
- URL/Breadcrumb
- Title-Tag
- Meta-Description
- optional: Attribute eines Rich-Snippets wie durchschnittliche Bewertungen, Rezensionen, Preis, VerfĂĽgbarkeit usw.

Aufbau eines Snippets
Diese Elemente gilt es zu optimieren, um die Click-Through-Rate (CTR) zu erhöhen und um somit mehr Traffic auf deiner Website zu generieren. Gleichzeitig verbessern sich dadurch auch deine Chancen auf höhere Rankings. Denn die Klickrate ist ein Indikator, den Google möglicherweise nutzt, um die Relevanz deiner Seite einzuschätzen.
Mehr über die einzelnen Elemente eines Snippets erfährst du im folgenden Blogbeitrag:
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Schritt 3: Ladezeiten und Core Web Vitals im Kontext der Search Experience Optimization prĂĽfen
Die Ladegeschwindigkeit beeinflusst erheblich, wie gut deine Website rankt und wie Nutzer diese erleben (Stichwort: „User Experience“ – kurz: UX). Lädt eine Website zu langsam, dann verlassen Nutzer diese meist schnell und kehren erneut zu der Suchergebnisseite zurück.
Damit das nicht passiert, empfehle ich dir, regelmäßig deine „Core Web Vitals“-Metriken zu überwachen. Hierbei handelt es sich um drei von Google definierte Faktoren, welche die Suchmaschine zur Bewertung der Nutzererfahrung (UX) nutzt.
Zu den wichtigsten Metriken gehören folgende:
- die Ladegeschwindigkeit bzw. Ladeleistung,
- die Interaktivität
- und die Stabilität der visuellen Elemente.
Welche Werte für eine gute Nutzererfahrung erforderlich sind, erfährst du im folgenden Blogbeitrag: SEO-KPIs: SEO-Performance deines Online-Shops richtig messen.
Schritt 4: Content-Design und Optimierung
Eine wichtige Rolle spielt auch das Content-Design. Denn lange Bleiwüsten überfordern Nutzer sehr und können sich negativ auf die Verweildauer auswirken.
Kein Wunder, denn die Informationsaufnahme am Bildschirm unterscheidet sich erheblich vom linearen Lesen, wie wir es von Printerzeugnissen kennen. Online-Leser scannen die Texte vielmehr nach dem F-Muster, anstatt sie von Anfang bis Ende durchzulesen.
Umso wichtiger ist der Einsatz von visuellen Elementen. Welche sich dafĂĽr besonders gut eignen, habe ich in einer Ăśbersicht fĂĽr dich zusammengefasst:
- Bilder
- Videos
- Infografiken
- Umfragen
- Quiz
- Rechner
Sie alle lockern den Text auf und unterstĂĽtzen die Informationsaufnahme, was wiederum in einer besseren Nutzererfahrung resultiert.
Interaktive Elemente sorgen ferner für mehr Engagement und dafür, dass Nutzer länger auf einer Website bleiben.
Wichtige visuelle Ankerpunkte sind zudem ZwischenĂĽberschriften.
Idealerweise gliedern sie Texte in kurze Abschnitte und verleihen ihnen somit Struktur. Zur Hervorhebung wichtiger Informationen eignen sich auĂźerdem Bullet Points und nummerierte Listen.
Besonders im Hinblick auf die Barrierefreiheit kommt es entscheidend auf die Wahl der richtigen Schriftart und Schriftgröße sowie auf passende Farben und Kontraste an.
Auch dem sogenannten Weißraum kommt beim Content-Design eine wichtige Rolle zu. Denn er grenzt Textpassagen, Bilder und andere Elemente voneinander ab und verbessert somit die Lesbarkeit um ein Vielfaches. Websites mit viel Weißraum wirken obendrein übersichtlich und aufgeräumt, was die User Experience zusätzlich positiv beeinflusst. Besonders bei komplexen Inhalten trägt Weißraum dazu bei, dass der Nutzer sich besser orientieren kann und die Informationen optimaler aufnehmen kann.
Ein weiterer zentraler Bereich des Content-Designs ist die Optimierung für mobile Endgeräte. Der Grund dafür ist folgender: Der Zugriff auf deine Webseite erfolgt zunehmend über Smartphones und Tablets. Achte deshalb unbedingt darauf, dass dein Content responsiv gestaltet ist und sich somit an verschiedene Bildschirmgrößen anpassen kann.
Die mobile Optimierung gilt nicht nur fĂĽr das Layout, sondern auch fĂĽr die Ladezeiten und die Benutzerfreundlichkeit der mobilen Version deiner Website.
Schritt 5: Die User Experience optimieren
Eine gute Usability (Benutzerfreundlichkeit) und eine positive User Experience steigern die Interaktion mit der jeweiligen Website und verbessern die Sucherfahrung im Allgemeinen. Neben einer gut durchdachten Navigation trägt auch klares Design zur Steigerung der Usability bei.
Eine benutzerfreundliche Website zeichnet sich zudem durch eine intuitive MenĂĽfĂĽhrung und klar strukturierte Kategorien in der Informationsarchitektur und zugleich innerhalb der Seitenstruktur aus.
Du möchtest die Anzahl der Interaktionen mit deiner Website steigern? Dann stelle unbedingt sicher, dass dein Webauftritt intuitiv bedienbar ist. Dies erreichst du durch die Wahl der passenden Farben, der richtigen Schriftart und Schriftgröße sowie durch die Gestaltung und sinnvolle Anordnung der Buttons. Um es kurz zu machen: Intuitives Design sorgt für eine größere Nutzerzufriedenheit.
Klare Call-to-Action-Buttons sowie allgemein zugänglicher und leicht verständlicher Content unterstützen die Nutzerführung zusätzlich, wodurch sich die Chancen auf eine Conversion erhöhen.
UX-Tests und Kundenfeedback zur Optimierung der Nutzererfahrung
UX-Tests zeigen Schwachstellen in der Nutzererfahrung auf und helfen dir somit, schlechte Performance-Indikatoren festzustellen. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen wiederum bist du in der Lage, gezielte Optimierungen durchzufĂĽhren, um Metriken wie die Bounce-Rate und Conversion-Rate zu verbessern.
Hast du dich jemals gefragt, warum manche Maßnahmen besser funktionieren als andere? Falls du noch immer keine Antwort darauf hast, empfehle ich dir, genau hinzuhören, wenn Kunden eine Rückmeldung zu deinen Produkten, deinem Service und/oder ihrer Erfahrung mit deiner Website geben.
Denn Kundenfeedback gewährt dir einen unmittelbaren Einblick in die Konsumentenpsychologie. Auf diese Weise erfährst du aus erster Hand, welche Bedürfnisse deine Kunden haben und was du tun kannst, um diese bestmöglich zu bedienen.
Indem du Kundenfeedback einholst, unterziehst du deine Annahmen hinsichtlich der User Experience einem Realitätstest. Das wiederum hilft dir bei der Implementierung von Maßnahmen, die in der Praxis wirklich funktionieren.
Als besonders nĂĽtzlich haben sich dabei folgende Methoden erwiesen:
- A/B-Tests,
- Heatmap-Analysen
- und Untersuchungen des Klickverhaltens (z. B. mithilfe von „Microsoft Clarity“).
Mit den oben genannten Verfahren lassen sich Bereiche identifizieren, denen Nutzer entweder besonders viel oder aber viel zu wenig Aufmerksamkeit schenken, weshalb sie unbedingt optimiert werden sollten.
Welche Auswirkungen hat SXO auf die Arbeit von SEOs?
Wie viele andere Bereiche des Online-Marketings unterliegt auch SEO einem ständigen Wandel. Dies ist insbesondere den fortlaufenden Anpassungen der Suchmaschinenalgorithmen, technologischen Innovationen und gravierenden Änderungen im Konsumentenverhalten geschuldet.
Mit der wachsenden Bedeutung von Nutzersignalen für das Suchmaschinen-Ranking ist das Thema „User Experience“ nun auch in den SEO-Agenturen angekommen. Die Jagd nach guten Ranking-Positionen scheint ein Ende zu haben. Im Vordergrund steht jetzt das Nutzererlebnis mit all seinen Facetten – angefangen bei der intuitiven Navigation über ein ansprechendes Design bis hin zu überzeugenden und zielgruppengerechten Inhalten.
Umso wichtiger ist das interdisziplinäre Arbeiten. Denn nur durch die engmaschige Zusammenarbeit von SEOs, UX-Designern, Copywritern und CRO-Spezialisten lassen sich Ergebnisse erzielen, die Nutzer nicht nur überzeugen, sondern regelrecht begeistern.
Daraus resultieren neue Anforderungen an kommunikative Fähigkeiten und Projektmanagement-Skills. Daher sind eine klare Kommunikation und strukturierte Arbeitsprozesse grundlegend für eine effektive Teamarbeit.
Im Folgenden stelle ich dir einige Ansätze vor, die meiner Meinung nach für SEOs immer wichtiger sein werden.
Weiterbildung in den Bereichen „UX“ und „CRO“
Erst durch die Verbindung von SEO und Conversion Rate Optimierung (CRO) lässt sich das Optimierungspotenzial einer Website vollständig ausschöpfen. Der Grund dafür ist wie folgt: User Signale und Nutzerzufriedenheit sind genau die Punkte, wo die meisten Überschneidungen zwischen SEO, UX und CRO stattfinden.
Denn Google hat sich zur Aufgabe gemacht, Nutzer bestmöglich zufriedenzustellen, um sie somit an die konzerneigenen Produkte wie die Google-Suche zu binden und eine mögliche Abwanderung zur Konkurrenz zu verhindern. Dieser Wunsch ist insofern nachvollziehbar, als dass das Unternehmen auf diese Weise versucht, die eigenen Advertising-Einnahmen zu sichern.
Vor diesem Erklärungshintergrund ist die ganzheitliche Search Experience Optimization besonders wichtig.
Deshalb ist es für SEOs entscheidend, sich Kenntnisse in den Bereichen „UX“ und „CRO“ anzueignen, um sich dadurch besser mit Fachexperten aus anderen Disziplinen verständigen zu können.
Auf Synergieeffekte setzen
Im Rahmen ihrer Tätigkeit interagieren SEO-Berater mit verschiedenen Abteilungen und Teams – von der Webentwicklung über UX-Design bis hin zu Content-Managern, Textern und PR-Referenten.
Umso wichtiger ist es, folgende Synergien bestmöglich zu nutzen:
- SEO + UX-Design: Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit sorgt für eine bessere Nutzererfahrung auf der Website.
- SEO + CRO: Durch die Zusammenarbeit der beiden Bereiche lassen sich höhere Konversionsraten und mehr Traffic erzielen.
- SEO + Webentwicklung: Eine engmaschige Zusammenarbeit ist fĂĽr eine technisch gut optimierte Website besonders wichtig, damit sich sowohl Nutzer als Suchmaschinen auf ihr gut zurechtfinden.
- SEO + Content-Kreation: Arbeiten Content-Manager, Texter und SEOs Hand in Hand, so entstehen verkaufsstarke Inhalte, und das macht sich auch in der Conversion-Rate bemerkbar.
- SEO + PR setzen sich gemeinsam fĂĽr den Markenaufbau (Brand Awareness) und hochwertige externe Verlinkungen ein.
Kommunikation als Erfolgsfaktor
Je mehr Spezialisten an einem Projekt beteiligt sind, desto wichtiger ist der Austausch von Informationen und Ideen unter ihnen. Der Kommunikation kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Damit ist sie eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung einer kohärenten und effektiven SXO-Strategie.
Kommunikationsfähigkeit und Projektmanagement-Skills sind daher für alle Mitarbeiter, insbesondere jedoch für SEOs, unverzichtbar.
SXO ist das neue SEO
In der Vergangenheit herrschte im Online-Marketing noch klassisches Silodenken vor. So wurde SEO isoliert von UX betrachtet und auch so behandelt. Mit zunehmender Bedeutung der Search Experience Optimization sind diese Zeiten zum GlĂĽck vorbei.
Daher ist es entscheidend, dass SEO-Mitarbeiter SXO in den Mittelpunkt ihrer SEO-Strategie rücken. Denn SEO-Maßnahmen sollten stets das Ziel verfolgen, die Zufriedenheit der Nutzer zu maximieren. SXO wiederum vereint die effektivsten Ansätze aus SEO, UX und CRO und bietet dafür die beste Grundlage für eine umfassende und benutzerorientierte Strategie.
Kurzum: Wenn du dich auf die echten Bedürfnisse und Ziele der Nutzer konzentrierst, erhöhst du nicht nur deine Sichtbarkeit und sorgst für mehr qualifizierten Traffic aus den Suchmaschinen, sondern verbesserst durch eine optimierte User Experience auch die Conversions – sei es durch Leads oder durch Onlinekäufe.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Search Experience Optimization (SXO) schon jetzt eine bedeutende Rolle in der Online-Marketing-Strategie spielt – Tendenz steigend.
Kein Wunder, denn sie integriert die wirkungsvollsten Ansätze aus SEO, User Experience (UX) und „Conversion Rate Optimierung“ (kurz: CRO) und sorgt somit für eine optimale Nutzererfahrung.
Umso wichtiger ist in diesem Kontext die disziplin- und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit zwischen SEOs, UX-Designern, Content-Verantwortlichen und CRO-Spezialisten. Denn nur durch den kontinuierlichen Informations- und Ideenaustausch lassen sich Synergien effektiv nutzen – für eine bessere Nutzererfahrung und mehr Conversions.
Benutzerfreundliche Websites haben auch noch einen weiteren Vorteil: Suchmaschinen wie Google bewerten sie als besonders nĂĽtzlich, was sich in Form von guten Rankings zeigt.
Angesichts der steigenden Erwartungen der Nutzer ist die Integration von SXO in deine Strategie daher unerlässlich. Nur so sicherst du dir einen langfristigen Erfolg im Online-Marketing.
Quellen:
- Unsere zehn Grundsätze – Google (about.google)
- Collection of best practices to delight your users
- Klickrate (CTR) – Google Ads-Hilfe
- API Reference — google_api_content_warehouse v0.6.0
- An Anonymous Source Shared Thousands of Leaked Google Search API Documents with Me; Everyone in SEO Should See Them – SparkToro

Autor: Michael Möller
Michael Möller ist Gründer und Geschäftsführer der experics digital GmbH. Als SEO Berater mit über 10 Jahren Erfahrung berät er mittelständische E-Commerce Unternehmen, wie sie mit SEO messbar mehr Umsatz und Gewinn generieren und sich unabhängiger von bezahlter Werbung machen.