Hast du dich jemals gefragt, warum einige Online-Shops mehr Besucher anlocken als andere? Liegt es möglicherweise an einem schönen Design? Nicht unbedingt! Denn bevor Nutzer deinen Shop besuchen, müssen sie zunächst einmal auf ihn aufmerksam werden.
Und das funktioniert am besten mithilfe eines aussagekräftigen SERP Snippets. Ein solches ist vergleichbar mit einem Schaufenster, das Passanten zum Betreten des Geschäftes animiert.
Macht es Lust darauf, dein Produktangebot kennenzulernen, so sind dir die Klicks sicher. Was aber macht ein gutes Snippet aus und wie lässt es sich optimieren? Die Antworten auf diese und weitere Fragen rund um das Snippet findest du in diesem Beitrag.
Das erwartet dich in diesem Beitrag:
Was ist ein Snippet?
Der Ausdruck „Snippet“ bezeichnet einen kleinen Ausschnitt aus einem längeren Text, Code, einer Webseite oder einem anderen Dokument. Snippets gelangen immer dann zum Einsatz, wenn es darum geht, bestimmte Informationen hervorzuheben oder um einen kurzen Einblick in den Gesamtinhalt zu geben.
In der Programmierung bezieht sich der Begriff häufig auf einen kleinen Quellcode-Abschnitt, der fĂĽr Demonstrationen, Beispiele oder Beschreibungen verwendet wird. In der Suchmaschinenoptimierung (SEO) beschreibt „Snippet“ eine meist textbasierte Vorschau der Website auf der Suchergebnisseite (SERP). Ihr Ziel ist es, potenzielle Besucher dazu zu verleiten, auf den Link zu klicken.
Umso wichtiger ist es, ein Snippet so ansprechend wie möglich zu gestalten. Denn ein einladender Inhalt führt erfahrungsgemäß zu einer höheren Click-Through-Rate (kurz: CTR) und erhöht so die Chancen auf mehr Umsatz.
Wie ist ein SERP-Snippet aufgebaut?
Ein Snippet setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
Favicon: Die kleine Grafik (meist ein Logo) wird in der Adressleiste eines Webbrowsers neben der URL einer Website angezeigt und ist ein eindeutiges Wiedererkennungsmerkmal einer Webseite. Typischerweise hat ein Favicon eine Größe von 16×16 Pixel oder 32×32 Pixel und wird im ICO-Dateiformat gespeichert.
Website-Name: Das Element wurde erst im Oktober 2022 von Google ausgerollt, um die Darstellung der Domain auf den Suchergebnisseiten (SERPs) zu optimieren.
URL der Seite (Uniform Resource Locator): Dies ist eine Webadresse, die angibt, wie man auf eine bestimmte Ressource im Internet zugreifen kann. Mit URLs lassen sich sowohl Webseiten als auch Dateien öffnen. Eine URL besteht aus verschiedenen Teilen wie dem Protokoll (z. B. „http://“ oder „https://“), dem Domain-Namen (z. B. „www.example.com“) und optionalen Pfaden oder Parametern.
Title-Tag: Das HTML-Element ist die Headline des Snippets. Es wird im-Bereich einer HTML-Seite platziert und erscheint in der Titelleiste des Browserfensters sowie in den Suchergebnissen von Suchmaschinen. FĂĽr die Klickrate ist das deshalb so wichtig, weil es Nutzer kurz darĂĽber informiert, worum es auf der dahinter liegenden Seite geht.
Meta-Description: Die Kurzbeschreibung dient dazu, den Nutzern einen Ăśberblick ĂĽber den Inhalt der Seite zu geben und diese dazu zu ermutigen, die Seite zu besuchen. Sie erscheint unter dem Titel in den Suchergebnissen. Das HTML-Element wird ebenfalls in den-Bereich einer Webseite eingefĂĽgt.
Strukturierte Daten sind zusätzliche Informationen, die Suchmaschinen helfen, den Inhalt einer Seite besser zu verstehen und sie zu klassifizieren. So können die Suchergebnisse noch ansprechender und zielgruppengerechter dargestellt werden. Eine Vorschau dieser Art wird als „Rich-Snippet“ bezeichnet. Aufgrund ihrer auffälligen Erscheinung generiert sie meist mehr Klicks als textbasierte Snippets.
FĂĽr Online-Shopbetreiber sind strukturierte Daten besonders wichtig, deshalb hat unsere SEO-Beraterin Hanna die neuesten Entwicklungen dazu in einem weiteren Blogbeitrag festgehalten: Strukturierte Daten fĂĽr Produktvarianten: Neu in 2024!
Und so sieht beispielsweise ein Rich-Snippet aus:

Ein Snippet beinhaltet alle fĂĽr Nutzer relevante Informationen.
Auch wenn Google Snippets Teile des Snippets automatisch erzeugen kann, so lohnt es sich, diese manuell anzupassen. Nur so kannst du sicherstellen, dass die Vorschau auf allen Geräten optimal angezeigt wird.
Die maximale Breite für die mobile Darstellung beträgt aktuell 1.300 Pixel. Für die Darstellung auf dem Desktop stehen dir insgesamt 990 Pixel zur Verfügung. Deshalb können nur kleine Ausschnitte aus längeren Texten dargestellt werden. Alles, was über die zuvor genannten Pixelangaben hinausgeht, wird von Google abgeschnitten, wie dies im folgenden fiktiven Beispiel zu sehen ist.

Unvollständige Snippets machen keinen guten Eindruck bei Nutzern.
Warum dies ein Negativbeispiel darstellt, liegt auf der Hand: Der Text informiert nur unzureichend ĂĽber die kaufrelevanten Produktvorteile. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Meta-Description keine Handlungsaufforderung aufweist. Dies wiederum hat nicht bloĂź einen negativen Einfluss auf die Werbewirkung, sondern auch auf die Klickrate und somit auch auf den Traffic.
Doch auch dann, wenn du deine Snippets perfekt aufbereitest, kann es passieren, dass Google dennoch eine generisch erzeugte Version in den SERPs ausspielt. Dies ist immer dann der Fall, wenn der Verdacht besteht, dass deine Inhalte die Suchintention nicht optimal bedienen könnten. Bevor du mit der Erstellung der Snippets beginnst, solltest du dir daher immer klarmachen, wonach genau die Nutzer suchen und in welcher Phase des Customer Journey sie sich aktuell befinden. Orientiere dich dabei am besten am sogenannten AIDA-Modell. Weiterführende Informationen dazu findest du unter: Meta-Description & SEO: kleiner Text mit großer Wirkung 🚀.
Welche Arten von SERP-Snippets gibt es?
In den letzten 15 Jahren haben sich zu den klassischen textbasierten Snippets eine Reihe von weiteren Snippet-Formaten hinzugesellt. Im Folgenden erfährst du, welche das sind und wie du sie nutzen kannst.
Klassische (Text-)Snippets
Klassische Snippets bestehen hauptsächlich aus einem kurzen Text und geben einen pointierten Überblick über den Inhalt der verlinkten Seite. Sie enthalten die wichtigsten Vorteile (bei produkt- und leistungsbezogenen Texten) und Fakten (bei redaktionellen Beiträgen). Darüber hinaus wecken sie Neugier und laden durch einen knackigen Call-to-Action zum Klicken ein. Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgen Symbole wie Emojis, Häkchen, Pfeile usw.
Suchrelevante Keywords werden in der Meta-Description gefettet dargestellt. Dies veranschauliche ich anhand des folgenden Beispiels. Bei dieser Suchanfrage habe ich die Schlagworte “RUF und Keks” in die Google-Suchleiste eingegeben, weshalb im Snippet genau diese Begriffe hervorgehoben wurden.

Eine textbasierte Vorschau dominiert nach wie vor die Suchergebnisse. Im Fokus steht ganz klar die Vorteilskommunikation.
Rich-Snippets
Bei Rich-Snippets handelt es sich um erweiterte Suchergebnisse, die zusätzliche Informationen wie z. B. Bewertungen, Bilder, Angaben zum Preis und zur Verfügbarkeit enthalten. Sie sind aufmerksamkeitsstark, bieten Nutzern schnelle Orientierung und tragen deshalb häufig zu einer Steigerung der Klickrate bei.
Alles, was du dafĂĽr tun musst, um sie zu nutzen, ist es, die entsprechenden Informationen mit strukturierten Daten auszuzeichnen.
Wie ein solches Suchergebnis aussieht, zeigt das folgende Beispiel.

Rich Snippets enthalten neben wichtigen Keywords weitere fĂĽr den Nutzer relevante Informationen.
Featured Snippets
Featured Snippets wiederum sind AuszĂĽge aus Webseiten, die direkt in den Suchergebnissen angezeigt werden. Damit will Google die Suchanfrage des Nutzers direkt in den SERPs beantworten, ohne dass dieser eine Website dafĂĽr aufrufen muss.
Ein Featured Snippet erkennst du am entsprechenden Hinweis, wie das folgende Beispiel zeigt.

Featured Snippets liefern bereits auf der Suchergebnisseite die wichtigsten Informationen zu der Suchanfrage.
Snippets und ihre Bedeutung fĂĽr SEO
Als Wegweiser zu deinem Webauftritt spielt das Snippet eine besondere Rolle bei der Suchmaschinenoptimierung. Oftmals ist es sogar der erste Kontaktpunkt mit deiner Marke, wenn Nutzer eine Suchanfrage stellen. Umso wichtiger ist es, bereits in der Vorschau deines Online-Shops genügend Anreize für einen Klick zu schaffen. Dazu später mehr.
Darüber hinaus haben Snippets einen großen Einfluss auf das Ranking der verlinkten Website. Hohe Ranking-Positionen erzielen mittelfristig deshalb nur diejenigen Suchergebnisse, die am häufigsten angeklickt werden.
Damit ist die Snippet-Optimierung der ultimative Push fĂĽr deine Click-Through-Rate (CTR).
Snippet-Split-Testing als unterschätzte Optimierungsmethode
Wie lässt sich eigentlich das optimale Snippet nun ermitteln? Dafür gibt es ein spezielles Verfahren: den sogenannten Split-Test.
Damit kannst du die Performance von Snippets messen, indem du eine Kontrollgruppe mit etwa 50 URLs und eine Testgruppe mit ebenfalls 50 URLs gegeneinander testest. So kannst du ĂĽber einen bestimmten Zeitraum hinweg beobachten, welches Snippet erfolgreicher ist.
Genau das haben wir bei unserem Kunden “edogs” gemacht, um zu prüfen, welcher Title-Tag mehr Klicks generiert. Zuvor stellten wir die Hypothese auf, dass eine Änderung des Titel-Tags von “Rasseporträt” zu “Steckbrief” die Click-Through-Rate (CTR) erhöhen würde.
Und tatsächlich ergab der Split-Test eine signifikante Steigerung der CTR. Mehr noch: Wir staunten nicht schlecht, als unsere Auswertung zeigte, dass diese sich um – sage und schreibe – 667 Prozent erhöhte! Dabei hat sich das Ranking noch nicht einmal verbessert.
Dennoch ist es uns allein durch die Änderung des Title-Tags gelungen, den Traffic und die damit verbundenen Umsatzchancen um mehr als das Sechsfache zu erhöhen.

Durch Split-Testing basierend auf GSC-Daten lassen sich wichtige Erkenntnisse fĂĽr die Optimierung von Title und Description gewinnen.

Michael Möller – SEO Consultant
Wie optimiere ich Snippets?
Nun wollen wir uns den Aufbau eines Snippets einmal genauer anschauen. Was gehört alles zu einem guten Snippet?

Suchmaschinen wie Google bevorzugen Snippets mit dem oben dargestellten Aufbau.
Im Wesentlichen sind folgende drei Faktoren zu nennen:
- Aufbau der URL,
- Aufbau des Titel-Tags und
- Aufbau der Meta-Description.
Achte also unbedingt darauf, dass neben der Domain auch das Hauptkeyword in der URL abgebildet wird. Weitere Informationen zu URL und SEO findest du unter: URL-Strukturen & SEO: Tipps & Beispiele fĂĽr Online-Shops.
Title-Tag – ein wichtiger Rankingfaktor
Im Snippet übernimmt der Title-Tag die Funktion einer Headline. Das bedeutet: Er sollte knackig formuliert und aussagekräftig genug sein, um Nutzer zum Klicken zu animieren. Kein Wunder also, dass der Title-Tag ein wichtiger Rankingfaktor ist.
FĂĽr einen klickstarken Title-Tag sorgst du, indem du dort das Hauptkeyword, dein Produkt und einen Call-to-Action unterbringst. Am besten geeignet sind dafĂĽr Shorttail/Longtail-Kombinationen.
Achte zudem darauf, dass dein Keyword möglichst weit vorn steht und der Titel-Tag maximal 55 Zeichen (inkl. Leerzeichen) umfasst. Jede Seite einer Website sollte zudem einen einzigartigen Title-Tag besitzen.
Weitere Tipps dazu findest du unter: Title-Tag & SEO: So lockst du Besucher in deinen Online-Shop.
Meta-Description beeinflusst die Klickrate
Die Meta-Description ist kein direkter Rankingfaktor. Dennoch ist sie fĂĽr die Klickrate sehr wichtig, da sie einen kleinen Vorgeschmack auf das bietet, was sich hinter dem Eintrag verbirgt. DafĂĽr stehen dir etwa 150 Zeichen (inkl. Leerzeichen) zur VerfĂĽgung. FĂĽr eine optimale Darstellung in den SERPs ist es allerdings ratsam, die Kurzbeschreibung auf 145 Zeichen (inkl. Leerzeichen) zu begrenzen.
Auch hier lohnt es sich, das Hauptkeyword unterzubringen, da Google dieses in den Suchergebnissen durch Fettdruck hervorhebt.
Sofern noch Platz vorhanden bleibt, kannst du auch in der Meta-Description einen Call-to-Action unterbringen. Das schafft einen zusätzlichen Anreiz zum Klicken.
Worauf du noch beim Verfassen einer Meta-Description achten solltest, erfährst du im folgenden Blogbeitrag: Meta-Description & SEO: kleiner Text mit großer Wirkung 🚀.
SERP-Snippet-Generatoren
In der Kürze liegt die Würze – diese Maxime gilt nicht nur für Journalisten und PR-Profis, sondern auch für Online-Marketer. Denn für die Erstellung eines ansprechenden Snippets stehen dir nur wenige Zeichen zur Verfügung.
Mit sogenannten SERP-Snippet-Generatoren kannst du direkt ausprobieren, ob dein Text die richtige Länge hat. Einer davon ist unser SERP Snippet Generator für Online-Shops (experics.de).
Damit hast du die Möglichkeit, sowohl den Meta-Title als auch die Meta-Description sowie die URL anzupassen. Neben zahlreichen Symbolen haben wir viele weitere Elemente wie Call-to-Actions, USPs und Erweiterungen für dich bereitgestellt.

Unser SERP-Snippet-Generator bietet dir alles, was es braucht, um klickstarke Snippets zu erstellen.
So generierst du Snippets, mit denen du dich von deiner Konkurrenz abhebst.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Snippets ein erfolgskritischer Faktor deines Online-Shops sind. Denn sie sind es, die Nutzer dazu animieren, diesen zu besuchen.
Umso wichtiger ist es, sie so aufmerksamkeitsstark und ansprechend wie möglich zu gestalten. Dazu gehört die Optimierung der einzelnen Elemente wie des Title-Tags, der Meta-Description und der URL genauso wie die Auszeichnung der strukturierten Daten.
Durch Snippet-Split-Testing kann außerdem eine signifikante Steigerung der Klickrate und des Umsatzes erzielt werden – und das trotz eines gleichbleibenden Rankings.
Kurzum: Snippets sind ein unverzichtbares Instrument fĂĽr eine erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung von Online-Shops.
Quellen:
- Websitenamen in der Google Suche | Google Search Central | Dokumentation
- Title-Tag & SEO: So lockst du Besucher in deinen Online-Shop
- Meta-Description & SEO: kleiner Text mit großer Wirkung 🚀
- EinfĂĽhrung in die Funktionsweise von Markup fĂĽr strukturierte Daten | Google Search Central | Dokumentation | Google for Developers
- SERP Snippet Generator fĂĽr Online-Shops (experics.de)

Autor: Michael Möller
Michael Möller ist Gründer und Geschäftsführer der experics digital GmbH. Als SEO Berater mit über 10 Jahren Erfahrung berät er mittelständische E-Commerce Unternehmen, wie sie mit SEO messbar mehr Umsatz und Gewinn generieren und sich unabhängiger von bezahlter Werbung machen.